Zwei links, zwei rechts, eine fallen lassen… oder wie war das nochmal?! Strickware aus eigener Hand – wer da ein Bild von Oma im Schaukelstuhl mitsamt Wolle und Stricknadeln vor Augen hat, verpasst einen absolut kultigen DIY-Trend, der ungeahnte Kreationen hervorbringt. Obgleich der Mythos um die Nadelkunst in den Generationen verschluckt wurde, tauchen immer öfter inspirierende Werke aus Wolle auf, deren individueller Charme auch die Herzen erwärmt.
Neben ganz alltäglichen Anwendungen wie Stulpen, Haarbändern, Handschuhen oder Topflappen geht der neuste Stricktrend modernere Wege im Sinne von Funktionen, die erst auf den zweiten Blick erkennbar sind (manchmal auch nur, wenn man ein Auge zudrückt), versetzt mit dekorativen Elementen. Farbintensive Kompositionen und Muster treffen auf allerlei Bastelbedarf wie Knöpfe, Federn und Plüsch. Die eigene Handarbeit sorgt dabei für den persönlichen Flair, denn so wird jedes Teil zum Unikat. Gerade das macht den Reiz beim DIY aus.
Eierwärmer vs. Apfelwärmer
Mal mehr oder weniger sinnvoll finden die Wollwerke Einsatz in unterschiedlichsten Situationen. Von wegen Kleider machen Leute – hier werden Töpfe, Lebensmittel, ganze Kinder und Spielzeuge eingekleidet, nichts ist sicher vor der Laune eines echten Strickfans. Und die gibt es immer öfter, überraschenderweise auf beiden Seiten der Geschlechter. Ein Hobby, bei dem Vorurteile keine Chance haben. Stricken ist dabei nicht die einzige Herausforderung – alle Arten von Stoffen werden verarbeitet und zwar mit Stricken, Nähen, Häkeln, Flechten und wenn es eben zusammen getackert wird. Die richtige Technik will aber gelernt sein, deswegen gibt es Anleitungen von Anfang an bis hin für Fortgeschrittene im Internet zu finden.
© DaWanda / Jessica
Medienaffinität neu entdeckt
Parallel verfolgen natürlich Verlage und Magazine mit Begeisterung die Entwicklung und greifen die Modeerscheinung in neuer Form wieder auf. So veranstalten zum Beispiel Buchhandlungen wie Lehmanns in Leipzig neuerdings Häkel-Workshops für Groß und Klein.
Mit den Webseiten, Blogs und Büchern entsteht ein vielschichtiges Know How für Hobbystricker, die dank der Mischung aus traditionsreichem Handwerk und stylischer Kreativität eine facettenreiche Grundlagen mit auf den Weg bekommen, um selbst einzigartige Projekte um den Finger zu wickeln. Sparen kann man dabei leider nicht wirklich, da Wolle und Zubehör selten günstiger sind als ein fertiges Produkt made in China. Doch dafür wird die Freizeit sinnvoll gestaltet, Fingerfertigkeiten geschult und man kann anderen eine Freude machen, die wirklich ganz persönlich ist.
Tipp: Wer diese lustigen gehäkelten Bärte kaufen will, kann dies hier tun.
Bilder:
© Flickr / Bunches ans Bits, Nuwandalice, eilen tein,
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