Auf der IFA in Berlin haben einige Mobilfunkanbieter erste konkrete Pläne zum LTE-Ausbau in Deutschland präsentiert. Vodafone ist sogar schon mit konkreten Tarifen nach vorne geprescht. Einheitliches Ziel aller Anbieter: Man wolle mit der neuen Technologie die weißen Flecken auf der Internet-Landkarte tilgen. Das kommt einem doch bekannt vor…
Vor einigen Jahren haben die Provider mit der Einführung von HSPA das selbe behauptet. LTE bietet durchaus die Möglichkeit schnelles Internet in jede Region Deutschlands zu bringen. Und das mit Geschwindigkeiten, von denen der Privatnutzer heute noch träumt. Ein drahtloser Downstream von 100 Mbit/s sind theoretisch möglich. Der Upstream kann ebenfalls die 5 Mbit/s –Marke knacken.
Vodafone erklärt in einer Presseinformation zudem dass man noch in diesem Jahr rund 1.000 Gemeinden und Kommunen an das schnelle Internet anbinden wolle. Welche das sein werden, wurde natürlich nicht verraten, dass es sich dabei aber zum Beispiel um Kieselbach mit seinen knapp 3.000 Einwohnern handeln wird, kann man aber schon bezweifeln. Hier wird die Kosten-/Nutzenrechnung einfach nicht aufgehen. Vermutlich wird man zuerst in den Gebieten in denen bereits eh UMTS/HSPA zur Verfügung steht in Zukunft auch LTE nutzen können und die kleinen Gemeinden schauen weiter in die Röhre. Bis Ende 2011 will man zwar die weißen Flecken auf der DSL-Karte verschwinden lassen, interessanterweise hat Vodafone aber in seinen Ausbauplänen die mögliche Verbindungsgeschwindigkeit in den „ländlichen Regionen“ mit maximal 5 Mbit/s beziffert. Vodafone hat auch schon konkrete Tarife im Angebot, obwohl der Ausbau gerade angelaufen ist und auch noch keine passenden Stick existieren. Wer die volle LTE-Power nutzen will, zahlt bei Vodafone 69,99 Euro im Monat. Der günstige Einsteigertarif kostet 39,99 Euro im Monat ist jedoch nicht schneller, als ein gewöhnlicher HSPA-Tarif. Lediglich das Inklusivvolumen ist mit 10 Gigabyte doppelt so hoch, wie bei einem HSPA-Tarif.
Auch die Deutsche Telekom hat den Ausbau des schnellen 4G-Netzes gestartet. Neben dem ersten LTE-Mast in Kyritz/Brandenburg, hat der Konzern in Burgbernheim, Hemau, Nennslingen und Wörth a.d. Donau weitere LTE-Standorte aufgebaut. Bundesweit will die Telekom bis Ende des Jahres rund 500 Standorte mit dem schnellen Internet versorgen. Im Gegensatz zu Vodafone geht die Telekom von einer flächendeckenden Breitbandversorgung im Jahr 2016 aus. Auf der IFA konnte man sich bereits einen Eindruck über die LTE-Technologie verschaffen. Mithilfe von 4G-Prototypen-Sticks von Samsung haben Telekom und Vodafone die Möglichkeiten von LTE demonstriert.
Gehen wir aber ein paar Jahre weiter in die Zukunft, könnte LTE den klassischen DSL-Anschluss allerdings wirklich ablösen. Gleiches geschieht derzeit auch mit dem gewöhnlichen Festnetz-Anschluss, der mittlerweile vom Mobilfunk verdrängt wird. Bis es jedoch soweit ist, wird ein gutes Jahrzehnt vergehen und wer weiß, welche Technologien uns dann zur Verfügung stehen.
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