Ursprünglich vom Stoffhändler Levi Strauss Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in den USA entwickelt, um Goldgräbern mit robusten Hosen zu versorgen, gehört die Jeans spätestens seit den 1960ern auch in Europa zu den populärsten Kleidungsstücken überhaupt. Dass die Jeans quasi im Dauertrend liegt, sollte nicht davon ablenken, dass sich seit deren Einführung Stilrichtungen und Farbvariationen immer wieder gewandelt haben.
Die Jeans als Erfolgstory
Die Geschichte der Jeans liest sich wie eine Erfolgsstory. Zunächst in den USA vorwiegend als Arbeitshose von Farmern, Cowboys und Handwerkern getragen, wurde sie in den 1950ern zunehmend bei Jugendlichen beliebt. Mit den stationierten US-Soldaten kam die Hose schließlich nach Europa, wo sie sich dann allmählich ihren Siegeszug antrat. Heute gibt es wahrscheinlich niemanden mehr, der nicht mindestens eine davon im Schrank hat. Mit der gestiegenen Popularität wurden der Personenkreis, der sie trägt, sowie der Verwendungszweck immer weiter ausgedehnt. So gibt es Jeans für Herren, für Damen und für Kinder. Auch wenn es nicht mit den Anfängen der Hose vergleichbar ist, wird sie in einigen Bereichen immer noch als Arbeitskleidung getragen. Die meisten Menschen jedoch dürften sie in ihrer Freizeit tragen. Daneben entspricht es bei Herren durchaus dem Trend, Jeans für Herren auch zu besonderen Anlässe wie zu Vorstellungsgesprächen, Absolventenfeiern oder Geschäftsessen zu tragen. Die Kombination aus Sakko, Hemd, Businessschuhen und Jeans ergibt ein modernes und elegantes, aber keinesfalls unseriöses Bild.
Die Stärke der Jeans: Die Vielfalt
Wie kein anderes Kleidungsstück so prägt die Jeans das Stadtbild. Eine Fußgängerzone ohne Jeansträger und -trägerinnen ist eigentlich nicht mehr vorstellbar. Dabei zeichnet sich dieses Bild durch Vielfalt an Farbvarianten und Stilrichtungen aus, denn mit der Entdeckung der Jeans durch die Modewelt hörte sie auf, eine schlichte Einheitshose zu sein. Sowohl die Jeans für Herren als auch die für Frauen können mittlerweile in allen erdenklichen Farbvariationen erworben werden. Doch im Trend liegen wie jeher die jeanstypischen Blauvarianten, wobei der „Verwaschungsgrad“ (also in Gebrauchtoptik) bisher stark variiert hat. Anders sieht es bei den Formen aus, die immer wieder im Wandel begriffen sind. Die noch in den 1990ern beliebten weit anliegenden Baggy bzw. Skater Jeans werden heute kaum noch getragen – sie trifft man bestenfalls bei Vertretern bestimmter Subkulturen. Gleiches gilt für die 1980er populären Jeans in „Karottenform“ die heute – vielleicht zu Recht – als ausgestorben gilt. Die zur selben Zeit eingeführten Röhrenjeans dagegen sind heute wieder „in“. Als recht eng anliegende Hose betonen sie die Figur und sind besonders bei schlanken Damen beliebt. Jedoch gibt es auch körperbetonende Jeans für Herren, die keinesfalls eine Randerscheinung darstellen.
Foto: mwojtan/istockphoto.com
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