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3rdPPBulb: Neue Energiesparlampe ohne Quecksilber

Die Glühbirne wird vom Markt verbannt. Damit hat der Siegeszug der LED-Lampe begonnen. Als sparsamer und nicht so gesundheitsgefährdend, als die Energiesparlampe wird sie beworben. Nachteil ist immer noch der hohe Anschaffungspreis. Jetzt bekommt sie auch noch Konkurrenz: Auf der Hannover Messe stellen Forscher eine Quecksilber-freie Energiesparlampe vor.

“3rdPPBulb“ heißt die neue Entwicklung, welche den Energiesparlampen zu mehr Akzeptanz verhelfen könnte. Denn gehen diese neue Lampen kaputt, braucht man keine Angst vor einer Quecksilbervergiftung haben. Über zwei Jahre haben Professor Rainer Kling und sein Team an der neuen Energiesparlampe geforscht. Der erste Prototyp wird auf der Hannover Messe (8. bis 12. April) präsentiert.

Umweltschützer warten schon lange auf eine solche Entwicklung: „Das könnte der entscheidende Durchbruch für die Akzeptanz sein“, sagte BUND-Sprecher Rüdiger Rosenthal. „Bislang hatten ja viele Konsumenten Bedenken, wegen des Quecksilbers Energiesparlampen zu kaufen.“ Und die Energiesparlampe hat noch einige andere Vorteile gegenüber seinen älteren Geschwistern. So braucht sie keine “Anwärmzeit“, sondern leuchtet sofort nach dem Anschalten in voller Leuchtkraft. Außerdem kann die Lampe auch gedimmt werden.

Die Lampe soll auch in Sachen Effizienz mit einer LED mithalten können. „Wir wollen die Leistung einer herkömmlichen 75-Watt-Birne mit 11 bis 12 Watt erreichen“, erläuterte der Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). LED Lampen sind zwar noch einen Tick effizienter, kommen aber bei 75 Watt bereits an ihre Grenzen. Die Lebensdauer wird auch für die neue Energiesparlampe mit 30.000 Stunden angegeben.

Funktionsweise

Bei herkömmlichen Energiesparlampen entzündet ein elektrischer Funken ein Gasgemisch. Da sich Quecksilber bereits bei niedrigen Temperaturen in Gas verwandelt, wurde es bislang gerne dafür verwendet. Besonders gefährlich ist es wenn eine herkömmliche Lampe im Betrieb kaputt geht, dann verteilt sich das Quecksilber im Raum. Im ausgeschalteten Zustand ist das Quecksilber aber an Amalgam gebunden.

In der neuen Lampe werden die Gase mit Mikrowellen entzündet. Es können also auch Stoffe verwendet werden, die erst bei höheren Temperaturen leuchten. Die Mikrowellen sind laut den Forschern ungefährlich – es sei die Gleiche Technik, die auch in jedem Handy oder bei Bluetooth.

An der richtigen Gasmischung haben die Forscher mehrere Monate gearbeitet. Dafür wurden verschiedene Glaskörper hergestellt, die er mit unterschiedlichen Gasen gefüllt hat. Diese wurden mit Mikrowellen beschossen, welche die Gase mehr oder weniger gut zum leuchten brachten. Das exakte Gemisch ist geheim, jedoch sind Idium und Argon zwei der “Zutaten“

Das Projekt “3rdPPBulb“wird vom Patentfonds der Deutschen Bank getragen. Bislang sind rund eine halbe Millionen Euro in die Entwicklung geflossen. Dafür gab es bislang sieben Patente, die sich als lohnenswert herausstellen könnten.

Es werden bereits erste Lizenzverhandlungen mit großen Herstellern geführt. Professor Kling geht davon aus, dass die quecksilberfreie Energiesparlampe bereits im kommenden Jahr auf den Markt kommen wird.

 

Bild: @ 3rdPPBulb


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