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Online Poker: Was sich durch das neue Glücksspielgesetz ändert

Etwa 2005 kam der große Hype um das Online Poker auf. Virtuelle Casinos, Pokerwebsiten, Trainer etc. schossen wie Pilze aus dem Boden. Professionelle Pokerspieler wurden wie Sportstars bejubelt. Doch bei all dem weltweiten Megageschäft, hielt man sich hierzulande weitestgehend zurück. Denn in Deutschland durften die Anbieter kein Poker gegen Echtgeld anbieten, da dies gegen die Glückspielgesetze verstößt. Das hat sich nun – zumindest in Schleswig-Holstein – geändert. Was bedeutet das für die Pokerspieler?

Poker ist weltweit beliebt wie nie zuvor und vor allem im Internet wird seit einigen Jahren gerne gepokert. Nun wurden auch in Deutschland erstmalig Lizenzen für Anbieter von Online-Poker vergeben. Die Anträge von insgesamt 12 Anbietern hat das schleswig-holsteinische Innenministerium im letzten Jahr genehmigt. So kann man nun unter anderem bei den bekanntesten Anbietern wie Poker Stars, bwin oder 888Poker um Echtgeld pokern.

Dafür bedurfte es aber noch einiger Vorbereitung und Auflagen. So mussten die Anbieter alle einen “Safe Server“ einrichten. Er fungiert als Kontrollsystem, welches ebenfalls aufzeichnet und die Daten aufbewahrt. Damit Geldbewegungen und Kundendaten gespeichert werden. Zudem soll so sichergestellt werden, dass die Spieler auch wirklich alle aus Schleswig Holstein kommen. Das ist eine der vielen Lizenzauflagen. Die vergebenen Lizenzen sind sechs Jahre gültig. Pokerstars.de ist der einzige deutsche Anbieter von Online-Poker, der eine solche Lizenz erworben hat. Die restlichen Anbieter kommen aus Malta und Gibraltar (bzw. haben ihren Sitz dort). Es werden aber noch weitere Anträge geprüft. Die Lizenzen sind an zahlreiche Auflagen geknüpft, um unter anderem Geldwäsche zu verhindern.

Poker Stars ist der einzige deutsche Anbieter, der eine Glücksspiellizenz in Schleswig-Holstein erworben hat

 

Folgende Anbieter haben aktuell eine Lizenz für Online-Poker erhalten:

  • 888 Germany Ltd. (Gibraltar) mit der Marke „888 Poker“,
  • bet-at-home Internet Limited (Malta),
  • Hillside (Gibraltar) Limited (Gibraltar) mit der Marke “bet365”,
  • Polco Ltd. (Malta) mit der Marke „betfair“,
  • Electraworks Kiel Ltd. (Malta) mit der Marke „Bwin“,
  • Cashpoint Malta Limited (Malta),
  • Ladbrokes International PLC (Gibraltar),
  • Personal Exchange International Limited (Malta) mit der Marke „mybet“,
  • OnlineCasino Deutschland GmbH (Bautzen),
  • REEL Germany Limited (Malta) mit der Marke „pokerstars“,
  • Tipico Company Limited (Malta)
  • Skill on Net Limited (Malta)

Wer ohne Echtgeldeinsatz spielen möchte, findet aber nach wie vor auch zahlreiche Anbieter im Internet. Weiterhin ganz legal und ohne großes politisches Hick-Hack kann man im Freundeskreis ohne Geld pokern. Just for fun und mit Spielchips. Und um ein bisschen Abwechslung in die Runde zu bringen kann man auch wechselnde Poker Kartenspiele mit unterschiedlichen Motiven an den Tisch bringen.

Das Hin und Her in Schleswig-Holstein und die Folgen für die Spieler

Doch bevor es richtig losgehen konnte, brauten sich schon wieder dunkle Wolken über Schleswig Holstein zusammen. Die jetzige Landesregierung hat nämlich den Sonderweg beendet und und ist dem neuen Glückspielstaatsvertrag der 15 anderen Bundesländer beitreten. In diesem sind Lizenzvergaben für Online-Poker nicht vorgesehen. Die Vorgaben waren also denkbar ungünstig. Bereits im letzten Jahr sagte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) zum Alleingang von Schleswig Holstein: „Ich möchte keine Sondersituation haben, in der Schleswig-Holstein gegen den Rest Deutschlands steht“. An solchen Aussagen und am Statement Schleswig-Holstein zu Lizenzvergabe erkennt man, dass die Regierung mit diesem Gesetz nicht wirklich glücklich war. Kurz vor Aufhebung des bisherigen Kieler Glücksspielgesetzes wurden jedoch noch weitere Lizenzen erteilt: Die Zahl der Genehmigungen für Sportwetten-Anbieter stieg auf 26 und die für Online-Casinospiele auf 23. Diese Lizenzen sind auch weiterhin gültig. Wer sich also bereits dort registriert hat oder noch registrieren will, für den ändert sich nichts und der bewegt sich auf absolut legalen Boden!

In diesem Sinne: Live is a game, I’m all in!

Bild: © Matthew Jones  / istockphoto


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