„Würgeschlange ausgebrochen: Python greift Baby an!“ Meldungen wie diese aus dem US-Bundesstaat Illinois sind auch hierzulande nicht selten – ganz einfach, weil immer wieder Reptilien ihren total überforderten Besitzern ausbrechen oder aber schlichtweg ausgesetzt werden!
Florida blies daher vor einiger Zeit, unter großer medialer Beobachtung, zu einer regelrechten Schlangenhatz, weil sich die eigentlich in Asien heimischen Tigerpythons in den Everglades allzu prächtig vermehrt hatten. Ein Thema, das sogar allgemeinen Online-Lexika wie Wikipedia eine Zeile wert ist. Bereits seit einigen Jahrzehnten habe sich die Riesenschlange, durch illegale Auswilderungen, in Florida etabliert …
Logisch, dass der Schreck, zumal bei Laien, umso größer ist, je mächtiger das Reptil daher kommt. Und auch die Polizei ist „not amused“, wenn, mal wieder, per Notruf, ein Fall auf der Dienststelle eintrudelt. Die teilte zum Beispiel mit, dass ein Kind in Hannover auch schon mal eine Würgeschlange auf der Toilette vorfand. Die ließ sich, laut Focus, noch kurz fotografieren – ehe sie wieder in der Kanalisation verschwand.
Sie dort, via Kanalkamera, aufzuspüren, ist übrigens alles andere als einfach, so dass Schlangen auch immer wieder zu Mietstreitereien geführt haben. Inwieweit eine Schlange, trotz etwaiger Bedenken des Eigentümers und/oder der Mitmieter, bleiben darf, wird dabei in der Regel vom Einzelfall, sprich: der Größe und potentiellen Gefährlichkeit des Tieres (giftig oder nicht?), aber auch von der Sachkunde des Halters abhängen! Dass sich hier manche selbst überschätzen, zeigt ein Blick in die einschlägigen Portale, wo Fragen wie „Wie findet man eine Schlange schnellstmöglich wieder?“ gar nicht so selten gestellt werden …
Dass das Thema auch unsere Nachbarn in Österreich bewegt, zeigt ein Beitrag auf Radio Salzburg. Hier ging es auch um „normale“ Reptilien wie Geckos oder Chamäleons, deren aufwändige Haltung freilich ebenfalls von vielen Haltern in spe überschätzt wird. Warum die Exoten überhaupt so beliebt sind, darüber kann natürlich nur spekuliert werden (manche unterstellen den oftmals männlichen Haltern ein gewisses Imponiergehabe und/oder den Reiz des Gruselns!) … auf jeden Fall hätten diese Tiere das Pech, dass sie sehr schön ausschauen und dass sie den Anschein machen, dass sie leicht zu halten seien, zitiert salzburg.orf.at den Reptilienspezialisten Rupert Eckkrammer vom Zoo Salzburg: „Die Tiere schreien nicht, sie machen keinen Wind, wenn es ihnen nicht gut geht. Die sterben einfach leise vor sich hin!“
Viele Fachleute würden den Modetrend, Exoten zu halten, daher am liebsten so schnell wie möglich wieder stoppen! Weit unproblematischer sind hier unsere altbekannten Wegbegleiter! Mit einer Hundeversicherung und etwas Menschenverstand kann man mit dem besten Freund des Menschen viel Freude haben!
Foto: Hoffmann
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