eBay hat eine Studie laufen, welche aufzeigt, welche Trends für Fashion-Shopper aktuell besonders interessant sind. Für über die Hälfte der Shopper im Internet ist Visual Tagging besonders interessant, gefolgt vom virtuellen Spiegel.
Durch einen Beitrag auf Handelskraft.de bin ich auf die 6 Trends im Online-Shopping aufmerksam geworden. Eher unbewusst verwende ich Features wie die virtuelle Anprobe bsp. beim Brillenkauf – als Onlineshopper nimmt es gerne an, ohne sich etwas näher mit diesen Trends auseinander gesetzt zu haben. Hier kurz eine Grafik zur Veranschaulichung:
Doch was verbirgt sich dahinter?
Visual Tagging
Beim Visual Tagging werden die Produkte anhand von Bildern gesucht. Amazon hat diesen Trend zum Beispiel von Pinterest kopiert. Es gab dafür keine große Ankündigung, sondern war einfach da. Die Kunden von Amazon haben nun eine “Pinnwand“, an der sie ihre Einkaufsideen festhalten können. Die Amazon Collections ermöglicht es den Nutzern ihre Einkaufsideen mit anderen Nutzern zu teilen und sie können auch selbst durch die Sammlungen anderer Nutzer stöbern. Dabei sind die Bilder unregelmäßig angeordnet. Aktuell sind die Collection nur für amerikanische Amazonkunden verfügbar. Dass dieser Shoppingtrend auch nach Europa und Deutschland überspringt ist aber sehr wahrscheinlich. Auch www.nuji.com folgt diesem Trend:
Virtueller Spiegel
Der Virtuelle Spiegel ist eine Idee für Ladengeschäfte. Dabei handelt es sich um einen großen Monitor, der mit einer Kamera verbunden ist. Der Besucher wird aufgenommen und kann dann direkt am Monitor seine Kleidung “wechseln“. Auf der CeBit hat die Fraunhofer Gesellschaft diesen Spiegel vorgestellt. Vor dem Virtual Mirror kann die Farbe von Oberteilen und Aufdrucke oder Logos verändert werden, während man sich selbst im Spiegel sieht. Die Idee stammt übrigens von Adidas. Hier kann der Kunde seine Schuhe virtuell auf einem Terminal aussuchen und diese dann, ebenso virtuell, vor dem Spiegel anziehen.
Virtuelle Anprobe
Dieser Trend setzt sich gerade beim Internetshopping durch. Anhand der Maße des Nutzers, werden passende Kleidungsstücke unabhängig von Konfektionsgrößen empfohlen und auch angezeigt. Damit könnte eine der größten Problemzonen des Onlinehandels verschlankt werden: Die Retourenqouten. Bestes Beispiel dafür ist Zalando, wo fast die Hälfte der georderten Waren wieder zurückgeschickt werden. Ein Beispiel, welches wohl jedem aus Fernsehen und Werbung bekannt sein dürfte, ist Misterspex.de. In der Virtuellen Anprobe können die Brillen aufgesetzt werden. Nötig ist dafür nur eine Webcam. in der Anprobe kann man den Kopf drehen und so von allen Seiten sehen, ob die Wunschbrille auch wirklich passt.
Auch Otto geht mit dem neuen Trend. Bei Facebook können die Kunden die virtuelle Anprobe des großen Versandhändlers ausprobieren.
Mit der virtuellen Anprobe sparen die Kunden Zeit und Nerven und der Händler Geld. Die Grundidee ist, die individuellen Körpermaße des Kunden zu erfassen, so dass er das passende Outfit finden kann, ohne raten zu müssen, wie die Kleidung vermutlich ausfallen wird. Es gibt dabei verschiedene Ansätze, wie den “Jeans Finder“ von Macy´s oder die Schuh-App “Shoefitr“.
Mass Customization
Ein immer wiederkehrendes Trendthema ist die Umgestaltung eines Standardproduktes zu einem individuellem Einzelstück. Im E-Commerce findet man immer wieder solche Angebote. Ein Beispiel ist das junge Startup OUN (Welches sich mittlerweile in OWN umbenannt hat). Das Unternehmen ermöglicht es Maße und Farbe der Kleidung selbst zu bestimmen. Aktuell scheint man das Geschäftsmodell jedoch wieder zu überarbeiten und will einen Relaunch wagen.
Dafür arbeitet OUN mit UPcload zusammen. Über eine Kamera können die individuellen Körpermaße der Kunden gemessen werden. Das ermöglicht es, Kleidungsstücke genau für den zu herzustellen. Dieser Trend hat es allerdings auf dem Markt nicht leicht, wie das Ende der Online-Schneiderei Youtailor.com beweist. Der große Durchbruch bleibt im Moment noch aus. Aus Sicht des E-Commerce ist die Frage aber spannend, ob das Geschäftsmodell im Web 3.0 Erfolg haben wird. Denn viele Menschen suchen nicht nach Stangenware, sondern wollen individuelle Kleidung, doch die Kosten für eine Schneiderei oder einen Designer im lokalen Ladengeschäft sind hoch. Im Internet kann diese Dienstleistung günstiger angeboten werden.
Crowdsourcing
Die Kunden sollen selbst die Produktauswahl und -gestaltung mitbestimmen können. Aufgrund des allgemeinen Trends zu Transparenz, individuellen Produkten, und Empfehlungen im Social Network nimmt dieser Trend immer mehr Fahrt auf. Er hat jedoch auch seine Schattenseiten…
Bekanntes Beispiel für die Gefahren solcher Aktionen ist die Crowdsourcing-Aktion von Pril aus dem Jahre 2011. In einem Wettbewerb konnte jeder seine Idee für ein neues Design des bekannten Spülmittels einbringen. Entschieden wurde dann von anderen Kunden. Ein Teilnehmer designte kurzerhand das Etikett um und heraus kam eine “Grillspülsauce“. Dummerweise bekam er damit auch die meisten Stimmen und brachte die Verantwortlichen bei Pril damit in Verlegenheit…
Für solche Aktionen ist eine vorausschauende Planung unerlässlich. Der Crowd sollte nicht das komplette Produktdesign überlassen werden. So sollte man auch nicht einfach eine Aktion anschieben und die zu einem Selbstläufer werden lassen. Eine Möglichkeit wäre es vorher interessierte Facebook-Fans im Rahmen von Produktionsführungen oder beispielsweise Verkostungen ein Bild vom Unternehmen und den Produkten zu geben. Dennoch haben die Hersteller erkannt, dass sie den Konsumenten mehr in das Produkt mit einbeziehen müssen.
Vielen Dank für den Link zu unserem Beitrag.
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