Der clevere Fast Food Trend kommt – wer hätte es gedacht – aus den USA. Grell lackierte Kleinbusse kurven durch die Straßen und platzieren sich geschickt zur Rush Hour an belebten Orten. Mit im Gepäck: kulinarische Snacks wie Cupcakes, Tacos, Crepes, Kebab oder Burger – alles was flexibel zu zubereiten ist, schnell satt macht und gut schmeckt. Die mobilen Restaurants konnten sich innerhalb kürzester Zeit großer Beliebtheit erfreuen und so haben sich einige clevere Unternehmer auch in Deutschland den Trick mit den Food-Trucks abgeschaut und ihr eigenes Projekt auf die „Räder“ gestellt.
Das Prinzip der schlagartigen Passantenfrequenz erinnert ein wenig an die alten Eiswagen, vor denen sich die Kinder mit ihrem Kleingeld tummelten, und mit denen Currybude und China-Imbisss schon kaum mithalten konnten. Jetzt erreicht diese Strategie ein ganz neues Niveau. Effizienter, kreativer und vor allem profitabler. Perfektes Timing und eine durchdachte Organisation sind dabei ausschlaggebend, um das moderne Essen effizient zu verkaufen. Pünktlich zur Frühstücks- oder Mittagspause hält ein auffällig gestylter Truck auf dem Parkplatz zwischen Bürogebäuden. Statt firmeneigener Cafeteria und dem Brot von zu Hause, das einem irgendwann auch zum Hals raus hängt, kommt mit den Food-Trucks endlich Leben in den Ernährungsalltag.
Warme Mahlzeiten aus heißen Karren
In den meist ausrangierten Blechbüchsen (in Amerika werden zum Teil alte Schulbusse verwendet) wird das Essen frisch aufbereitet, wenn gleich die meiste Arbeit schon vorher erledigt wurde. Zutaten sind geschnitten, Saucen gemischt und alles liegt bereit zum großen Ansturm. Und das ist auch notwendig, denn die Nachfrage nach den Food-Trucks steigt enorm. Grund dafür ist vor allem das Angebot. Meist ist das Sortiment raffiniert vielfältig und qualitativ und das zu angemessenen Preisen. Exquisite Hausmannskost und kulinarische Kreationen prägen die Speisekarte fast wie in einem hochwertigen Restaurant . Wer genau hinsieht erkennt ein Muster an Spezialisierungen. Je nach Truck gibt es eine Reihe Burger und Sandwiches oder verschiedener Kartoffelgerichte. Damit bleibt der Einkauf der Zutaten übersichtlich und die Konkurrenz auch. Im Vergleich zu einem Standort gebundenen Lokal entfallen teure Ladenmieten und Kosten für unterbesetzte Öffnungszeiten, was wiederum den Kunden zu Gute kommt. Und diese müssen gezielt nach den seltenen Food-Trucks Ausschau halten. Da es sich für die meist abenteuerlustigen Alleinunternehmer nur zu den Stoßzeiten lohnt, die Türen … ähm Fenster zu öffnen, sind die Aufenthalte limitiert. Sobald die vorbereiteten Zutaten alle sind, wird schon wieder geschlossen und der Roadtrip zieht weiter. Über soziale Netzwerke, wie Facebook, Twitter und Co. werden die die Standorte des jeweiligen Tages kurz vorher bekannt gegeben. Tourdaten wie bei einer Rockband und echtes Fan-Feeling begeistern eine ganze Generation ausgehungerter Angestellter.
In Berlin sind beispielsweise fünf der Food-Trucks unterwegs: der Heisse Hobel, spezialisiert auf Kässpatzen aus dem Allgäu, dann Vatos Tacos mit mexikanischen Gerichten, die dollen Knollen mit Kartoffelpuffern, Mr. Whippy’s Frozen Youghurt und Lekka Berlin bringt die Currywurst mit. Doch es geht auch ganz anders: Das Möhren Mileu aus Mainz ist zum Beispiel ein 100% veganer Food-Truck. Dazu sind die alten Karosserien noch brisant gestalten, meist repräsentativ zum Motto des Sortiments und damit ideal für einen Wiedererkennungswert ausgelegt. Einige Exemplare erreichen schon jetzt Kultstatus und könnten an Tuning Events teilnehmen.
Als Augen auf beim Food-Truck-Kauf, vielleicht ist der nächste schon unterwegs in eure Nähe!
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