Life & Style

Schluss mit der alten Leier: Vinyl als Deko

Noch während CDs, Blue-Rays und Guthaben-Cards für virtuelle Downloads die Regale füllen, sinniert die Schallplatte in teils verstaubten, teils penibel gepflegten Sammler-Refugien über ihr Dasein. Ihr als Vinyl bekanntes Trägermaterial besteht hauptsächlich aus Polyvinylchlorid, kurz PVC, und wird sich in den nächsten 400 bis 500 Jahren wohl nicht so schnell auflösen. Wir haben daher nach geeigneten Recycling-Varianten gesucht und spannende Selfmade-Trends gefunden.

Vorher
Die Geschichte der kreisrunden, schwarzen Schallplatte nahm bereits 1887 ihren Lauf, als dem deutsch-amerikanischen Erfinder Emil Berliner der entscheidende Durchbruch gelang, mittels horizontaler Auslenkung, nämlich den Rillen, mechanische Schwingungen in Form von Schallwellen wieder zu geben. Die Vorarbeit dazu leistete kein geringerer als Thomas Edison, der etwa zeitgleich auch den passenden Phonographen zu Patent bracht. Ein paar Jahre später startete in Deutschland die Serienproduktion und wurde bis zur Ablösung durch die Kassetten und Disketten immer weiter verfeinert. Bei der Herstellung einer Platte kommt ein Pressverfahren zum Einsatz, sowie weitere chemische und metallische Bestandteile. Das macht den Tonträger zum einen sehr widerstandsfähig, zum anderen aber leider auch zum schlechten Umgang für die Umwelt. Bedenkt man dann noch die giftigen Inhaltsstoffe, kommt Verbrennen zur Abfallbeseitigung eigentlich nicht in Frage. Wohin dann aber mit zerkratzten oder nicht mehr verwendeten Schallplatten?

Nachher
Die Eigenschaften von PVC mögen zwar nicht unbedingt appetitlich sein, allerdings durchaus praktisch. Der Kunststoff ist beliebig färbbar, wasserabweisend, stabil und bei den richtigen Temperatur spanlos verformbar. Die Schallplatte kann daher mit etwas Finesse geschickt wiederverwendet werden und sich als Trendsetter nützlich machen. Hier ein paar Anregungen, wie man aus dem Old-School-Look einen stylischen Retro-Chic zaubert:

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Die runde Form ist perfekt für Wanduhren und auf der schwarzen Oberfläche lassen sich die vielfältigsten Ornamente und Effekte ritzen. Kombiniert mit einem Uhrwerk und die Zeit der Schallplatte ist noch längst nicht vorbei. Alternativ kann die Platte auch zu individuellen Motiven geschnitten werden. Als Bat-Signal, Portrait oder Blume.

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Dank der stabilen Formgebung lässt sich das gute Stück auch hervorragend bohren und neu aufrüsten. Beispielsweise mit Stoffen, Leder und Nieten zu einer kultigen Handtasche. Oder als Wandhalterung für Ohrringe und andere Schmuckstücke. Oder als Beistelltisch bzw. Konsole. Oder als Klopapierhalter, oder ….

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Erhitzt man den Kunststoff im heißem Wasserbad oder wahlweise im Ofen, lässt er sich relativ einfach verformen und neu modellieren – zu Schalen, Bechern, Etageren, Buchstützen, Lampenschirmen, wonach einem auch der Sinn stehen mag.

Kleiner Tipp: Die Oberfläche lässt sich auch wunderbar kleben und kann daher nahezu beliebig mit weiteren Materialien kombiniert werden.

Mittlerweile gibt es auch eine große Anzahl dieser DIY-Ideen fertig zu kaufen, aber wo bleibt denn da der Spaß? Wer es individuell liebt und sowieso ein paar Schallplatten übrig hat, der kann hier mit wenigen Griffen seine ganz eigene Sammlung erstellen und den Ton angeben.


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