Seit dem das Fernbusmonopol im letzten Jahr gefallen ist, geht es für einen Anbieter besonders steil nach oben: Busreisen liegen voll im Trend und werden von den Fahrgästen gut angenommen. Das liegt zum einen an dem, vor allem im Westen der Bundesrepublik, engmaschig gestrickten Streckennetz, an den mit hohem Sitzkomfort ausgestatteten Bussen, die für Entspannung während der Fahrt sorgen und am Media Center im Bus, das die neuesten Filme und jede Menge Musik bereitstellt – egal ob nun auf dem Smartphone oder auf dem iPad gestreamt wird. Neben den günstigen Preisen locken eben auch solche Features wie kostenloses W-Lan bundesweit zahlreiche Kunden in den gelben Fernbus, den der ADAC in Kooperation mit Deutsche Post anbietet.
Sitzkomfort bietet der ADAC Postbus auf jeden Fall und damit verlieren lange Busreisen schon mal den ersten Schrecken. Bequem sitzen und die Reise zur Entspannung nutzen. Wir haben mal eine Testfahrt auf der Strecke Dresden-Berlin gemacht und uns haben vor allem das reichhaltig mit Filmen und Musik bestückte Media Center und das günstige Angebot an Snacks & Getränken überzeugt. Bei unserem Streckentest fuhr der Bus pünktlich ab und kam auch zur angegebenen Zeit am Zielort an – so weit so gut, doch hält auch das Entertainment Programm das, was es verspricht? Bei Kurzstrecken sicherlich zu verkraften, aber auf Busreisen wie von Hamburg nach München kann die Zeit dann schonmal seeeehr lang werden…
Günstige Preise, viel Komfort und Unterhaltung auf der einen Seite, dennoch ist so eine Busfahrt eben doch nicht für Jeden geeignet. Zwar wird versucht, möglichst gut auf die Belange mobilitätseingeschränkter Personen einzugehen, aber ein großer Reisebus bietet hier nur bedingt den Komfort und die Sicherheit, die sich Menschen mit Handicap wünschen. Zudem ist das Streckennetz gerade im Osten der Republik nicht gerade üppig. Gerade einmal in fünf großen Städten in Ostdeutschland hält der Postbus überhaupt. Leipzig ist über die Strecke München-Berlin an das Netz angebunden. Magdeburg muss sich mit der Anbindung über Berlin-Bonn begnügen und Erfurt ist, wie Leipzig auch, über die Strecke Berlin-Stuttgart angebunden. Als fünfte ostdeutsche Stadt verfügt nur noch Dresden eben über die Linie Dresden-Berlin über eine Anbindung an das Postbusnetz. Im Westen der Republik sieht es hingegen vor allem auf der Achse Ruhrpott-Stuttgart-München richtig gut aus. In den kommenden Jahren will man den Streckenausbau vorantreiben und so noch mehr Bürgern bundesweit die Möglichkeit einer preiswerten Busfahrt mit dem gelben ADAC Postbus bieten.
Wer schon jetzt in einer der großen Städte wohnt, kann die Buchung entweder ganz bequem online von zuhause vornehmen oder seine Reisen mit dem Bus auch persönlich in einer Postfiliale oder einer Filiale der Postbank buchen. Natürlich kann die Fahrt auch in einer ADAC Filiale geordert werden. Hier geben sich beide Unternehmen ganz flexibel.
Fazit: Wer nur eine recht kurze Strecke wie zum Beispiel Leipzig-Berlin bucht, kommt zeitlich in etwa auf die gleiche Fahrtzeit wie mit der Bahn. Beim Preis ist man aber hier schon wesentlich unter den Preisen der Bahn. Bucht man allerdings eine lange Strecke, wie zum Beispiel Berlin-Frankfurt, so ist man mit dem Bus deutlich länger unterwegs. Der Postbus benötigt gut 7,5 h. Die Bahn schafft diese Strecke in etwas mehr als vier Stunden, ist dafür aber eben auch deutlich teurer (ab 35 Euro vs. 123 Euro). Das zeigt, dass Busreisen beim Preis durchaus punkten können. Wer allerdings schnell ans Ziel kommen will, wird wohl auch weiterhin auf die Bahn setzen.
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