Seit dem Apple im letzten Jahr seinen neuen Bluetooth Low Energy-Standard für iBeacon vorgestellt hat, sprießen auch in Deutschland die Start-Ups wie Pilze aus dem Boden. Wir haben für euchhier in Teil 1 unserer Reihe einmal die aufregendsten Jung-Unternehmer genauer unter die Lupe genommen. Wer bis jetzt allerdings noch nicht weiß, um was es hier eigentlich genau geht, dem empfehlen wir, sich erst einmal einen Überblick in unserem ersten Artikel über iBeacons zu verschaffen.
airfy
Bislang machte das Münchener Unternehmen vor allem mit seinen trendigen WLAN-Routern im coolen Design und mit vielen Zusatzfunktionen auf sich aufmerksam. Das Design ist nahezu gleich geblieben, aber nun wagt sich das Team um die beiden Chefs Mona und Steffen Siewert auch an die Entwicklung eigener airBeacons, die natürlich mit Bluetooth 4.0 Low Energy funktionieren, batteriebetrieben sind und eine Reichweite von rund 50 Meter aufweisen sollen. Zusätzlicher Clou: Mit diesem Beacon und der zugehörigen App von Airfy können nicht nur Push-Nachrichten auf dem Smartphone des Users angezeigt werden, sondern man kann damit auch mobil bezahlen. Die Mobile Payment-Funktion funktioniert so, dass man innerhalb des Netzwerks und über einen Airfy-Account Waren per App bezahlen kann. Die Abrechnung erfolgt dann auch gleich über airfy. Mit dieser Lösung dürfte man vor allem bei Geschäften Punkte sammeln.
Barcoo
Zugegeben, Barcoo ist kein Start-Up mehr, denn mit seinen Produkt-Guide ist es schon recht lange am Markt, aber dieses Angebot wird jetzt um eigene Barcoo-Beacons erweitert. Damit können lokale Händler ihre Angebote direkt an ihre Kunden, die über die passende App verfügen, versenden. Ein Klick und der User erhält nützliche Infos und kann über neue Aktionen informiert werden. Damit baut das Berliner Unternehmen sein Geschäftsmodell weiter aus und erweitert es, um vor allem kleine Ladengeschäfte mit neuester Technologie ausstatten zu können. Getestet wird das neue System derzeit in einem Münchener Müsli-Geschäft und wie es funktioniert, könnt ihr euch in diesem kurzen Clip genauer ansehen:
BEACONinside
Erst im vergangenen Jahr wurde mit BEACONinside in Berlin ein weiteres junges Start-Up-Unternehmen gegründet, das nun als erste Firma überhaupt iBeacons komplett aus deutscher Produktion anbietet, denn die Produkte des Start-Ups werden komplett in Bayern gefertigt. Dazu sagte Michael Kappler, Geschäftsführer bei BEACONinside und verantwortlich für die Beschaffung und Qualitätssicherung: „Um unserem hohen Anspruch an Qualität und Batterielaufzeit gerecht zu werden, haben wir von Anfang an auf Ingenieure und Produktionspartner aus Deutschland gesetzt. Darüber hinaus ermöglicht uns die Produktion in Deutschland, zeitnah auf Marktanforderungen zu reagieren und eine kontinuierliche Verfügbarkeit gewährleisten zu können.“ Genau die Verfügbarkeit ist nämlich schon jetzt leider ein großes Problem, wie die Verantwortlichen anderer Start-Ups bestätigten, die ihre kleinen Features zurzeit noch in China produzieren lassen. Aufgrund der hohen Nachfrage kann es nämlich zu erheblichen Lieferschwierigkeiten kommen. Um das zu vermeiden, hat BEACONinside von Anfang an auf hierzulande produzierte Produkte gesetzt und das scheint rund 30 Franchise-Nehmer in Deutschland offenbar so beeindruckt zu haben, dass sie ihre McDonalds-Filialen mit iBeacons von BEACONinside ausstatten ließen. Damit bekommen die Kunden natürlich die aktuellen, lokalen Angebote angezeigt und können zusätzlich noch die auf dem Smartphone-Display angezeigten Coupons gleich in der Filiale einlösen.
Gettings
Gettings, eine Düsseldorfer Tochter vom Mobilfunk-Riesen E-Plus, hat sich mit dem Mobile Payment-Anbieter net mobile zusammengetan und eine Allianz für (vorerst nur) die Düsseldorfer Altstadt gegründet. Ab Juni will man rund 150 Geschäfte in der Innenstadt mit Beacons ausstatten und somit die Kunden nicht nur über die neuesten Angebote informieren, sondern ihnen dann gleichzeitig noch die Möglichkeit bieten, in diesen Geschäften auch über das Smartphone und die entsprechende App zu bezahlen. Gettings-Geschäftsführer Boris Lücke ist sich sicher: „Die innovative Beacon-Technologie wird in den kommenden Jahren mehr als jede andere Entwicklung in diesem Segment Einfluss auf die Infrastruktur des stationären Handels haben. Diese neue Form des Marketings erlaubt komplett andere Kampagnenformate – bei deren Gestaltung wir von Anfang an dabei sind.“ Mit dem neuen Übertragungsstandard Bluetooth Low Energy (BLE) will man „attraktive und standortbasierte Kaufanreize“ schaffen sowie die Kundenansprache optimieren.
Das diese Technologie durchaus großes Potential in sich trägt, zeigt zum einen die enorm hohe Nachfrage nach den iBeacons selbst, die manche der noch frischen Hersteller schon an ihre Kapazitätsgrenze stoßen lässt. Aber auch die massive Nachfrage nach den Apps, wie die zum Beispiel schon über 10 Millionen Mal heruntergeladene Anwendung von Barcoo, zeigen, dass die Kundschaft durchaus interessiert ist an den neuen Produkten und Möglichkeiten und nicht nur Nachteile für die Datensicherheit befürchtet. Weitere interessante Start-Ups stellen wir in unserem zweiten Teil dieser Reihe vor. Also klickt euch rein und erfahrt alles über die neuesten Trends und die trendigsten Unternehmen der Branche.
Bilder & Video: © Airfy, Barcoo, BEACONinside, Gettings
[…] Das zeigt, wie groß die Chancen der iBeacon-Technologie sind. Wir haben für euch hier nach Teil 1 einen Teil 2 der aufregendsten Start-Ups aus Deutschland in Sachen iBeacon […]