Warum ist eigentlich noch niemand auf diese Idee gekommen? Immerhin haben weltweit 1,3 Milliarden Menschen immer noch gar keinen gesicherten Zugang zu elektrischem Strom. Willkommen im Jahr 2016. Das Free Electric Hybrid Bike soll das jetzt ändern. Was es mit der Idee des indisch-amerikanischen Milliardärs Manoj Bhargava auf sich hat und wie er elektrische Energie in die Entwicklungsländer dieses Planeten bringen will, erklären wir hier. Nur so viel: Eine Stunde strampeln soll für 24 h Strom ausreichen.
Strom auch in abgelegenen Gegenden
Ein Milliardär, der neben dem Geldverdienen auch noch etwas Gutes für die Menschheit tun möchte – Manoj Bhargava sprüht nur so vor Ideen. Die Neueste: Das Free Electric Hybrid Bike. Dabei handelt es sich um eine Art Stromgenerator, der mit einem Schwungrad, einem Dynamo und natürlich mit Pedalen ausgestattet ist. Hier gilt dann die Devise: Eine Stunde strampeln für 24 h Strom. Und dabei denkt der indisch-amerikanische Superreiche nicht nur an ein Spielzeug für Nerds, sondern eben an eine umweltfreundliche Alternative zur Stromerzeugung mit einer eingebauten sozioökonomischen Komponente. Einen ganzen Tag lang soll dann selbst in den abgelegensten Gegenden wenigstens etwas technischer Fortschritt Einzug halten. Zur Idee hinter seinem Projekt sagte der Erfinder: „Einfach alles erfordert Strom und Energie. […]“ Natürlich ist auch der Fitnessgedanke, denn eine Stunde Strampeln verbrennt ja auch ordentlich Kalorien, nicht zu unterschätzen. Und umweltfreundlich ist diese Lösung auf alle Fälle.
10.000 Free Electric Hybrid Bikes noch in diesem Jahr
Die Produktion dieses Fahrrades soll noch 2016 beginnen. Und ebenfalls noch in diesem Jahr sollen dann schon 10.000 stationäre E-Bikes in Indien an die Bevölkerung verteilt werden. Natürlich ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man bedenkt, dass die Hälfte der Weltbevölkerung heutzutage gar keinen Zugang zu elektrischem Strom hat oder diesen nur für zwei bis drei Stunden am Tag nutzen kann. Über 1,3 Milliarden Menschen haben eben überhaupt keinen Zugang zu Strom. Der mit einer Stunde radeln erzeugte Strom wird in einer Batterie gespeichert. Wie groß diese ist und welche Kapazität sie hat, ist bislang leider noch nicht bekannt.
Leistung zum Laden des Smartphones
Ebenfalls unbekannt ist, wie viel Strom das Fahrrad in dieser einen Stunde erzeugen kann. Realistisch dürften wohl so um die 200 Watt sein. Legt man nun den Maßstab an, dass ein deutscher Durchschnittshaushalt mit all seinen technischen Geräten am Tag zwischen 7 kWh und 10 kWh verbraucht, so wird das natürlich nicht allzu lange reichen, aber zumindest bringt man mit dieser Erfindung ein wenig Licht in die dunklen Zimmer oder erzeugt genug Energie, um das Smartphone oder das Tablet zu laden. Und eines ist dieser Strom dann garantiert: Ökostrom. Natürlich weiß der Erfinder auch, dass dieses Teil nur ein kleiner Baustein zur Lösung der globalen Energiefragen ist. Er sagte gegenüber National Geographic: „Das Problem des universellen Zugangs zu Elektrizität ist so groß und vielschichtig, dass wir viele verschiedene Innovationen brauchen werden, um es zu lösen…Free Electric scheint mir eine dieser Ideen zu sein.“ Wie es funktioniert, kann man sich in diesem Video ansehen:
Bilder & Video: © Billions in change
Manchmal sind es eben doch die kleinen Ideen, die „etwas Licht ins Dunkle“ bringen. Sicherlich ist es ein Tropfen auf den heißen Stein – aber es ist eine Vision, die vorangetrieben wird. Und diese hat – sonst wäre sie hier auch gar nicht erwähnt worden – eine Signalwirkung in die Welt.
Und wer weiß: Vielleicht wird die „Versio 2.0“ mit einem Hamsterrad angetrieben 🙂