Es ist wohl etwas, was jeder Musiker kennt: Da kommt man viel zu früh am Venue an, der Soundcheck ist gemacht und die Zeit bis zum Auftritt ist viel zu lang, weil vorher noch drei andere Bands an der Reihe sind. Doch was macht man nun mit dem angefangenen Abend? Den Gutscheincode vom Veranstalter einlösen und sich den Alkoholvorräten widmen? Lieber nicht – da muss es schon etwas Sinnvolles sein. Wir machen euch 10 Vorschläge, mit denen ihr im Backstage gegen Langeweile ankämpfen könnt.
1. Aufwärmen und die Songs nochmal und nochmal durchgehen
Vor einem Gig hat jeder so seine eigenen Rezepte, um die Nervosität zu bekämpfen. Die einen gehen eine Runde joggen, andere nehmen einen Drink oder telefonieren mal mit der Familie. Wichtig ist aber, dass ihr beim Auftritt auf den Punkt fit seid und eure Songs draufhabt, denn nichts ist peinlicher als wenn der Gitarrist seine Noten vergisst oder wenn der Schlagzeuger mitten im Lied den falschen Takt trommelt. Drummer können sich vor dem Gig mit ihrem Übungspad warmmachen, die Gitarreros sollten ihre Riffs noch einmal trocken durchgehen und Sänger und Sängerinnen sollten sich ordentlich und sorgfältig einsingen, wenn sie wollen, dass die Stimme keinen Schaden nimmt.
2. Essen und ausreichend trinken
Die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr ist für Musiker vor einem Auftritt ein festes Ritual. Allerdings solltet ihr das Essen nicht in rauen Mengen in euch hineinstopfen. Gerade für Sänger und Spieler von Blasinstrumenten, also alles, wo es auf möglichst genauen Einsatz der Atemluft ankommt, ist es wichtig, dass nur mäßig gegessen wird. Ein voller Magen ist beim Spielen und Singen eher hinderlich. Zudem sollten Sänger Milch sowie Getränke mit einem hohen Säureanteil und scharfe Nahrung, wie beispielsweise ein deftiges Chili con Carne, tunlichst meiden. Das greift die Stimmbänder zu sehr an.
3. Meditieren
Um einen klaren Kopf zu bekommen und um sich voll auf den Auftritt zu konzentrieren, meditieren viele Musiker vor dem Auftritt. Dazu eignet sich meist ein ruhiger Nebenraum vom Backstage, den ihr ganz für euch alleine zur Verfügung habt. Dort, wo gerade die Party richtig abgeht, ist es hingegen nicht ratsam, nach der inneren Einkehr zu suchen.
4. An neuen Songs arbeiten
Kurz nach dem Soundcheck kommen vielen Musikern die besten Ideen. Wer also auf Tour ist und dennoch schon an das nächste Album denkt, sollte sich zwischendurch immer mal Songideen notieren, die dann später im Proberaum zu fertigen Stücken verarbeitet werden können.
5. Facebook, Instagram, Twitter und Co. befüllen
Lasst eure Fans doch an euren tollen Erlebnissen im Backstage und auf Tour teilhaben. Die ruhigen Stunden und Minuten lassen sich bestens nutzen, um die sozialen Netzwerke wieder mit frischen Inhalten zu füllen und mal ein paar Kommentare zu beantworten.
6. Entspannung durch Yoga
Neben dem Meditieren ist für viele Musiker aktuell Yoga das Mittel der Wahl, um Runterzukommen, um sich fit zu halten und um Selbstvertrauen für den Auftritt zu tanken. Was das Ganze für euren Körper und eure Musik bringt, könnt ihr hier nachlesen.
7. Karten spielen oder Online-Games zocken
Sie sind immer noch eines der besten Tools, um Nervosität und Aufregung vor einer Show zu besiegen: Spiele. Die einen spielen lieber analog mit Karten, während andere wiederum lieber Online-Games wie Super 7 Reels spielen.
8. Endlich mal einen Podcast bis zum Ende hören
Wenn der Soundcheck schon um 18 Uhr beendet ist und euer Auftritt erst um 23 Uhr stattfinden soll, dann habt ihr eine Menge Zeit, die ihr totschlagen müsst. Warum also nicht einmal endlich einen Podcast auch bis zu Ende hören. Kopfhörer auf, Podcast an und entspannen. Besonders cool finden wir diesen Musiker-Podcast hier.
9. Neue Hobbies entdecken
Die kostbare Zeit einfach so zu vergeuden wäre wohl der falsche Weg. Doch in Zeiten von DIY entdecken immer mehr Musiker neue Hobbies für sich: Stricken, Entspannen mit Origami oder das Lernen einer neuen Sprache. Was man früher nur so müde belächelt hat, kann heute echte Abwechslung bringen und hält dabei den Geist in Schwung.
10. Kümmert euch schon um die nächsten Shows
Auf Tour wissen viele Musiker schon nach ein paar Stationen nicht mehr, wo sie denn gerade genau sind. Deshalb ist es umso wichtiger, das wenigstens einer aus der Band den Überblick behält und die Fahrten zu den kommenden Venues plant – natürlich nur, falls ihr nicht zu den Glücklichen zählen solltet, die einen Fahrer und einen Tourmanager haben, der einem all die Aufgaben abnimmt. Das hält geistig fit und lenkt vom Lampenfieber ab.
Bilder & Video: © Nickolai Kashirin/Flickr, Yoga With Adriene
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