„Twitter ist E-Mail für Arme!“ Dieses Statement stammt von Eric Schmidt, CEO von Google, anlässlich einer Technologiekonferenz in den USA. Nachdem ich nun auch seit etwa 4 Monaten aktiv Twitter nutze, sehe ich hier mal einen Anlass ein kleines Fazit zu ziehen und meine Einschätzung dazu zu geben.
Erst einmal habe ich die Beobachtung gemacht, dass man Twitterer grundsätzlich sehr gut kategorisieren kann. Für mich hat sich folgendes ergeben:
- Der Privat-Twitterer: Schreibt von seinem Mittagessen bis zur aktuellen Außentemperatur Sachen, die nun wirklich nur einen sehr beschränkten (kleinen) Kreis an Personen interessieren. Teilweise auch einfach nur ihren aktuellen Aufenthaltsort und das Vorkommen von Steckdosen an diesem Platz. Grundsätzlich völlig irrelevant und nur interessanten Persönlichkeiten wird in diesem Fall fleißig gefolgt. (Follower-Verhältnis: 60-40)
- Der Mehrwert-Twitterer: Hat oft den Gedanken zur Wissensvermittlung im Hintergrund seiner Tweets. Schickt Informationen, teilweise meinungsbildend, teilweise aber auch unkommentiert, allerdings stets mit Quelle. Je nach Fachbereich erhält man wirklich sehr schnell Informationen, kann etwas Feedback hierzu einholen und bildet sich weiter. Dieser Twitter-Typus beschäftigt sich meistens intensiv mit seinen Verfolgern und versucht ihnen einen Mehrwert durch das Abonnement der Tweets zu bieten. Ein gutes Beispiel für diesen Fall ist der wirklich interessant zu verfolgende Sevenload-Gründer Ibrahim Evsan. (Follower-Verhältnis: 30-70)
- Die Werbeschleuder: Na gut, die Formulierung ist etwas überspitzt, aber ob es die PR-Agentur oder das Startup um die Ecke ist, der Sinn liegt hier häufig in der Werbung. Ob das Verlagshaus, die Online-Redaktion oder der Blog, meistens werden die Links einfach nur weiterverwurstet und Twitter als wandelnder RSS-Feed missbraucht. Natürlich gibt es hier auch positiv hervorzuhebende Ausnahmen, die der Werbung eine persönliche Note geben. Das größte Negativ-Beispiel war hier wohl das meiner Meinung nach gescheiterte PR-Experiment mit den Mitgliedern einer Partyband, die im letzten Jahr mit Hits wie „Kedeng, Kedeng“ oder „Hier im Dschungel“ unter anderem für die musikalische Untermalung des Dschungel-Camps sorgte. Hier wurden bei Twitter ohne Rücksicht auf Verluste 2.000 Leuten gefolgt, während sich die Begeisterung bei den Verfolgten eher in Grenzen hielt, sodass die Schlagersänger nun auf 300 Follower bei 2.000 Verfolgten kommen.
Natürlich möchte ich mit dieser Kategorisierung nicht Pauschalisieren oder jemanden in eine Ecke drängen, es spiegelt einzig und allein meine Ansicht auf die Twitter-Community wider. Auch wird es einige geben, die sich eher als Mischform sehen und das Private mit dem Nützlichen verbinden können.
In meiner aktiven Twitter-Zeit habe ich allerdings noch eine andere Besonderheit bemerkt. Alle Welt beschwert sich darüber, dass es bei Twitter soviel unnützes und soviel Müll geben würde. Na und? Muss ich ihn abonnieren? Muss ich jemandem folgen, der über Twitter seine persönlichen Probleme klärt? Nein, muss ich natürlich nicht. Also behaupte ich, dass die Kommunikation sehr fruchtbar und nützlich sein kann, wenn man nur den richtigen Leuten folgt, was man ja im Endeffekt in seiner eigenen Hand hat.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Twitter schon eine Vereinfachung der Kommunikation darstellt. Schneller als eine E-Mail und mit dem immer neuen Ansporn interessante Persönlichkeiten kennenzulernen bekommt man so eine Menge Tipps, News und Antworten. Aber wie im echten Leben, natürlich auch nur wenn man selber etwas dafür tut.
Und genau darum würde ich nun am Ende bitten! Schreibt mir eure Meinung in die Kommentare, per Twitter, in eurem Blog oder per Mail!
zum natel generve nun noch twitter
langsam reichts mit der kommunikation
Warum haben wir Menschen eigentlich die Eigenschaft alle Menschen in Schubladen zu stecken? Man kann nicht wirklich sagen, dass der oder die nur etwas bestimmtes twittert, es gibt auch sehr viele Mischformen!
Ja, wie im Artikel beschrieben gibt es viele Mischformen, wollte damit niemanden in Schubladen stecken.
Nur bei Twitter steht man fast die ganze Zeit vor der Frage, wem man folgt oder ob man zurückfolgt. Und dafür wollte ich meine Kriterien ein bisschen offenlegen, wie ich Twitterer einordne um mir einen Überblick zu verschaffen und zu entscheiden, ob es sich lohnt dem entsprechenden zu folgen.